• Bürgerinformation
    Haus des Gastes und des Bürgers

Informationen und Hinweise

Kontakt Gemeinde Rechlin
Susanne Klein | Sekretärin Bürgermeisterbüro
gemeinde-rechlin@t-online.de | 039823 1699 21

 

Amt Röbel-Müritz

Im Haus des Gastes und des Bürgers Rechlin / Tourist-Information befindet sich eine Außenstelle des Amtes Röbel-Müritz, die freitags von 8:00 Uhr bis 12:30 Uhr für Bürgerinnen/Bürger geöffnet ist.
Adresse: Marktplatz 1, 17207 Röbel/Müritz
Telefon: +49 (0)39931 800
Fax: +49 (0)39931 80111
E-Mail: post@amt-roebel-mueritz.de
Die offizielle Webseite des Amtes Röbel-Müritz erreichen Sie unter amt-roebel-mueritz.de.

Wohnungsverwaltungsgesellschaft Rechlin mbH

Im Haus des Gastes und des Bürgers Rechlin befindet sich im Obergeschoss die Wohnungsverwaltungsgesellschaft Rechlin mbH.
Adresse: Müritzstraße 51, 17248 Rechlin
Telefon: +49 (0)39823 16699 30
Telefon: +49 (0)39823 16699 31
E-Mail: kontakt@wvg-rechlin.de
Ansprechpartner: Herr Neupert / Frau Hinz
Hier gelangen Sie auf die Seite der WVG Rechlin mbH

 

 

Geschichte Rechlins

Rechlin war ein Bauerndorf mit slawischem Ursprung und wurde erstmals am 24.08.1374 urkundlich erwähnt als der „Betcke von Kerkberg dem Knappen Jacob v. Zartwitz 3 Hufe in Rechlin verkaufte“. Die Familien von Retzow und von Kerkberg bestimmten über mehrere Jahrhunderte die Entwicklung der Region. Die Geschlechter sind erloschen, ihre Familienwappen aber bilden heute heraldisch die Grundlage für das Wappen der Gemeinde Rechlin.

Rechlins Entwicklung ist eng mit der Luftfahrttechnik verbunden. Bereits während des 1. Weltkrieges werden ein Eisenbahnanschluss errichtet und eine Flieger-Versuchs- und Lehranstalt übergeben. Infolge des Versailler Vertages kommen alle Aktivitäten zum Erliegen. Erst ab 1934 erfolgt der zügige Ausbau zur größten Erprobungsstelle der deutschen Luftwaffe an der Müritz. Es werden Wohnsiedlungen (heute Rechlin und Rechlin-Nord) mit entsprechender Infrastruktur gebaut, der Mirower Kanal und die Verbindung Claassee-Müritz entstehen. Der Ort erhält seine für ein Mecklenburger Dorf untypische Siedlungsstruktur. Um 1940 lebten und arbeiteten ca. 4000 Menschen in Rechlin. Dazu kamen noch Arbeitsdienstverpflichtete, Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge, die als Hilfskräfte auf der Erprobungsstelle eingesetzt wurden. Der ständige Ausbau des Flugplatzes Lärz erforderte umfangreiche Erd- und Planierungsarbeiten. In dieser Zeit wurden in Rechlin unbestritten organisatorische, ingenieurtechnische und auch fliegerische Höchstleistungen vollbracht.

Der Schauspieler Heinz Rühmann hat 1941 einen vierwöchigen Lehrgang zwecks Fliegerausbildung in Rechlin absolviert. Zu dieser Zeit laufen die Vorbereitungen zum Film „Quax der Bruchpilot“, der aber nicht aufgeführt wird, sondern beim Reichsluftfahrtministerium bleibt. Am 2. Mai 1945 landeten sowjetische Fliegertruppen in Rechlin und demontierten bzw. zerstörten bis 1949 die von Bombenangriffen verschonten Überreste der Erprobungsstelle. Auch die Bahnstrecke nach Mirow wird teilweise demontiert. Der Flugplatz Lärz wird Standort von Jagdbombern und Kampfhubschraubern. Rechlin wird zu einem bedeutenden Garnisionsstandort ausgebaut und durch eine Mauer in 2 Teile getrennt, den deutschen und den russischen Sektor. Diese Mauer fiel erst 1993 mit dem Abzug der letzten GUS-Streitkräfte.

Ab 1963 nimmt die Militärpräsenz in der Gemeinde Rechlin noch zu, ein Nachrichtengerätelager der Nationalen Volksarmee (NVA) wird eingerichtet. Zuvor wurde im Juni 1948 der VEB Schiffswerft Rechlin ebenfalls auf dem Gelände der Erprobungsstelle gegründet. Die Schiffswerft, die zu Ende der DDR Zeit fast 1.100 Menschen aus der Region Arbeit gibt, entwickelt sich zum größten Betrieb des Landkreises Neustrelitz. 1989 wohnen neben etwa 2480 Rechlinern ca. 4000 Angehörige der Westgruppe der Russischen Streitkräfte und deren Familien in Rechlin. Sie erstreckt sich über ein Territorium von 7700 ha und besteht aus den Ortsteilen Rechlin, Rechlin-Nord, Vietzen, Retzow, Kotzow und Boek. Seit der Kreisgebietsreform gehört die Gemeinde wieder zum Landkreis Müritz. Die Zeit nach der politischen Wende ist eine Zeit schwerer Strukturbrüche: fast zeitgleich erfolgen die Auflösung der LPG, der Abzug der russischen Streitkräfte (August 1993) und der Niedergang der Schiffswerft Rechlin, der 1997 mit dem Konkurs des Restunternehmens endet. Nur der Ehemalige NVA-Stützpunkt wurde durch die Bundeswehr übernommen und noch heute als Materialdepot geführt.

Die Gemeinde versucht seit 1990 die Auswirkung des Strukturbruches im Verbund mit der UEQ (heute IPSE) zu mildern und durch verstärkte Investitionen in Infrastruktur die Vorraussetzungen für die Ansiedlung privaten Kapitals und somit der Entstehung der Arbeitsplätze zu schaffen. Ein Hauptaugenmerk ist auf den Ausbau einer qualitativ hochwertigen Tourismusinfrastruktur gelegt worden. Besonders erwähnenswert ist „der Fall der Mauer“ zum ehemaligen Sektor 1996 und die Sanierung durch den Verkauf der Grundstücke an private Interessenten. Damit entstand ein besonders schöner Teil Rechlins, die Waldsiedlung. Weiter wurde das Ortszentrum die Uferpromenade mit Bootsanleger und Wasserwanderrastplatz neu gestaltet, das ehemalige Schiffswerftgelände zu einer modernen Marina mit Hafendorf umfunktioniert und der Ortsteil Boek ist schon heute das touristische Zentrum mit dem südlichen Eingangstor zum Müritz-Nationalpark.

Heute ist die Gemeinde Rechlin mit ihren 2153 Einwohnern trotz vieler noch zu lösender Probleme auf gutem Wege, ihre wirtschaftliche Bedeutung in der südlichen Müritzregion wiederzuerlangen und zu einer gepflegten und freundlichen Wohn-, Wirtschafts- und Tourismusgemeinde am Rande des Nationalparks zu werden. In der Gemeinde Rechlin wird 2016 die Kurtaxe erhoben.